Tripper, Syphilis, HPV: Bei welchen harmlosen Anzeichen Sie zum Arzt müssen

Der Grund: Viele sexuell übertragbare Erkrankungen bereiten zu Beginn keine oder nur unspezifische Beschwerden. Im Anfangsstadium sind viele Geschlechtskrankheiten heilbar oder zumindest gut behandelbar. Wer den Gang zum Arzt trotz Beschwerden hinauszögert, läuft Gefahr, dass die Erkrankung zu teils schweren Folgeschäden führt.

  • Chlamydien-Infektion: Platz 1 der Geschlechtskrankheiten
  • Tripper: Risiko Unfruchtbarkeit
  • Syphilis: Immer mehr Fälle
  • Trichomonaden-Infektion: Infektion durch Parasiten
  • Hepatitis B: Greift die Leber an
  • Genitalherpes: Einmal infiziert, immer infiziert
  • HIV: Erreger von AIDS

Chlamydien-Infektion: Platz 1 der Geschlechtskrankheiten

Chlamydien-Infektionen kommen weltweit besonders häufig vor. Die Bakterien befallen Harnwege und Geschlechtsorgane. Oft sind die Symptome nur schwach ausgeprägt oder fehlen ganz. Daher bleibt eine Chlamydien-Infektion häufig lange unentdeckt – und kann sich sowohl im Körper als auch in der Bevölkerung weiter ausbreiten.

Chlamydien-Infektion: Was Sie wissen sollten

Tripper (Gonorrhö): Risiko Unfruchtbarkeit

Eine frühzeitige Therapie ist bei Tripper besonders wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Zu solche Komplikationen zählt zum Beispiel Unfruchtbarkeit. Insbesondere bei infizierten Frauen fallen die Symptome oft mild aus, sodass Tripper oft erst spät erkannt wird.

Tripper: Was Sie wissen sollten

Syphilis (Lues): Immer mehr Fälle

Die Syphilis kann ohne Therapie spontan abheilen – eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht. Wer sich nicht behandeln lässt, geht ein Risiko ein: Die Erreger können Jahre nach der Infektion zu irreparablen körperlichen Schäden führen. In Deutschland ist die Zahl der gemeldeten Fälle in den letzten Jahren gestiegen.

Syphilis: Was Sie wissen sollten

Trichomonaden-Infektion (Trichomoniasis): Infektion durch Parasiten

Die Trichomoniasis wird durch Parasiten ausgelöst. Tückisch: Etwa jeder zweite Infizierte hat keine Beschwerden – und kann andere anstecken, ohne davon zu wissen.

Trichomonaden-Infektion: Was Sie wissen sollten

Hepatitis B: Greift die Leber an

Hepatitis B ist eine ansteckende akute oder chronische Leberentzündung. Die Viren können auf verschiedenen Wegen in den Körper gelangen, In Deutschland geschieht dies meist durch sexuelle Kontakte. In der Regel heilt eine Hepatitis B bei Erwachsenen auch ohne spezielle Behandlung von allein aus. Es gibt aber Ausnahmen: Nimmt die Hepatitis B einen chronischen Verlauf, kann die Leber dauerhaft Schaden nehmen.

Hepatitis B: Was Sie wissen sollten

Herpes genitalis (Genitalherpes): Einmal infiziert, immer infiziert

Heilbar ist Genitalherpes nicht – die Viren verbleiben lebenslang im Körper. Sie können auch Jahre nach der Infektion durch äußere Einflüsse wieder aktiv werden und Beschwerden auslösen.

Genitalherpes: Was Sie wissen sollten

HPV-Infektion: Von Feigwarzen bis Krebs

Humane Papillomaviren (HPV) können im Körper zu verschiedensten Erkrankungen führen. Je nach Virustyp – bisher sind über 100 unterschiedliche Typen bekannt – können dies harmlose, aber lästige Feigwarzen bis hin zu Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen sein.

HPV-Infektion: Was Sie wissen sollten

HIV: Erreger von AIDS

Viele Menschen wissen nicht, dass sie mit dem HI-Virus infiziert sind – mögliche Symptome ähneln anfangs oft der einer Grippe. Monate bis Jahre nach der Ansteckung kann eine HIV-Infektion in die Immunschwächekrankheit AIDS übergeben. HIV beziehungsweise AIDS sind bislang unheilbar, aber immer besser behandelbar.

HIV & AIDS: Was Sie wissen sollten

Übrigens: Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich weltweit jeden Tag über eine Million Menschen mit einer Geschlechtskrankheit anstecken. Wie viele Menschen in Deutschland mit einer Geschlechtskrankheit leben, ist unbekannt, denn für die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten gibt es hierzulande keine Meldepflicht.

Quellen:

Online-Informationen der Aids-Hilfe Schweiz: www.aids.ch (Abrufdatum: 19.12.2018)

Online-Informationen der pro familia Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V. Bundesverband: www.pro-familia.de (Abrufdatum: 19.12.2017)

Pressemitteilung des Deutschen Ärzteblatts: Sexuell übertragbare Infektionen: Viele scheuen selbst im Verdachtsfall den Arztbesuch (22. Mai 2017)

Epidemiologisches Bulletin Nr. 45 / 2016: Schätzung der Zahl der HIV-Neuinfektionen und der Gesamtzahl von Menschen mit HIV in Deutschland. Robert Koch-Institut, Berlin (14. November 2016)

HIV-AIDS. Fact Sheet. Online-Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO): www.who.int (Stand: November 2016).

Sexually transmitted infections (STIs).Fact Sheet. Online-Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO): www.who.int (Stand: August 2016)

Leitlinie der Deutschen STI-Gesellschaft e.V.: Infektionen mit Chlamydia trachomatis. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 059/005 (Stand: August 2016)

Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2015. Robert Koch-Institut, Berlin 2016

Epidemiologisches Bulletin Nr. 50 / 2015: Syphilis in Deutschland im Jahr 2015. Robert Koch-Institut, Berlin (19. Dezember 2015)

Leitlinie der Deutschen STI-Gesellschaft e.V.: STI/STD – Beratung, Diagnostik und Therapie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 059/6 (Stand: Juli 2015)

Leitlinie der Deutschen STI-Gesellschaft e.V.: Diagnostik und Therapie der Syphilis. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 059/002 (Stand: Juli 2014)

Leitlinie der Deutschen STI-Gesellschaft e.V.: Gonorrhoe bei Erwachsenen und Adoleszenten. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 059/004 (Stand: August 2013)

Epidemiologisches Bulletin Nr. 46 / 2013: Chlamydia trachomatis – Laborsentinel. Robert Koch-Institut, Berlin (18. November 2013)

RKI-Ratgeber für Ärzte: Gonnorhö (Tripper). Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 8.5.2013)

*Der Beitrag „Tripper, Syphilis, HPV: Bei welchen harmlosen Anzeichen Sie zum Arzt müssen“ stammt von Onmeda. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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